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  • Über Seiki

    Das Eigenleben des Lebens

    Ist Dir schon mal aufgefallen, dass das Leben ein „Eigenleben“ hat? Ja, was du auch tust, das Leben mischt überall mit. Manchmal ist das schön, und manchmal lästig. Nimm an Du bist bei einem Konzert oder in einem guten Restaurant, und auf einmal kratzt Dein Hals und Du musst husten und kannst nicht mehr damit aufhören. Wie lästig. Oder Du befindest Dich in einem wichtigen Meeting, aber Deine Gedanken kreisen wie besessen um eine Frau oder einem Mann, die oder den Du kürzlich kennen gelernt hast. Es ist Dir unmöglich, Dich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Plötzlich lachst du sogar laut auf als dir eine besonders witzige Szene in eurem Kontakt wieder in den Sinn kommt. Das sind banale Beispiele für die spontane und unwillkürliche Bewegung des Lebens, die uns subtil oder auch deutlich sichtbar begleitet. Tatsächlich ist des Lebens „Eigenleben“ immer und überall präsent, wirksam und unendlich vielfältig in seinem Ausdruck. Es ist die Weise wie sich unser System selbst reguliert. Auf allen Ebenen: körperlich, emotional und mental. Tatsächlich sind diese spontanen Bewegungen unglaublich effizient und funktional. Sie bersten gerade zu vor innewohnender Intelligenz. Einer Intelligenz, die dem Leben, unseren Körpern seid Jahrtausenden eingeschrieben ist.

    Blockierte Regulation

    Und doch scheitert Selbstregulation immer wieder. Oder wird zumindest nicht voll umfänglich vollzogen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Oft blockieren wir die Regungen unseres Systems selber. Wir sind es gewohnt uns zu kontrollieren. Seid frühester Kindheit lernen wir Lebensregungen zu unterdrücken: nicht zu wild, nicht zu laut, nicht zu eigentümlich. Nicht stören, nicht irritieren, nicht auffallen. Ohnehin sind unwillkürliche Bewegungen, Regungen, Laute irgendwie suspekt. Sie lassen sich nicht einordnen, sind nicht zweck orientiert, nicht rational. Unsere Kultur tut sich schwer damit.

    Wir haben also gelernt uns einen Panzer anzulegen, der „das Eigenleben“ unseres Lebens blockiert.

    Ein anderer Grund warum Regulation misslingt sind Traumata. Erlebnisse, die uns überwältigen. Eine Emotion die uns schier in Stücke zu reißen droht, ein Unfall oder eine maßlose Angst. Unser Nervensystem blockiert unsere Reaktion auf ein Erlebnis, dass uns überfordert. Auch dies ist ein unwillkürlicher und letztlich funktionaler Ausdruck unseres Lebens. Tatsächlich beschützt unser Nervensystem die Integrität unseres Bewusstsein. Zum Preis einer Trauma-Blockade in unserem Körper. Trauma sind vielfältig. Und Teil eines jeden Lebens, einer jeden Kindheit. Es gibt kein unverletztes Leben.

    Was hilft?

    So oder so… blockierte Regulation erzeugt Symptome. Körperlich, emotional und mental. Und unser Glück ist es, dass wir immer noch unseren guten alten Freund zur Seite haben: das Eigenleben unseres Lebens! Tatsächlich ist dieser Freund immer da um uns mit Freude und Eifer zu helfen und zu befreien. Wenn wir ihn lassen.

    Im Fokus und der Resonanz einer Seiki-Session kann das Leben auf eine unverfälschte Weise wirken. Es ist als würde man das Leben selbst auf die Bühne bitten und ihm uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Und endlich… endlich darf es seine eigene Geschichte erzählen. Nicht mit Worten. Mit Gefühlen, Bildern, Bewegungen. Völlig anders als die Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen. Völlig frei von unseren Vorstellungen und Glaubenssätzen.

    Darin liegt ein großes Potential. Selbst tiefliegende Traumata beginnen sich auf natürliche Weise zu regulieren. Unser System, das Leben selbst, erforscht die Möglichkeiten neuer und umfassenderer Balance. Immer bemüht um mehr Integrität, mehr Souveränität, mehr Freiheit.

    Wir dürfen das Leben wieder einladen, dass zu tun, was es am besten kann: uns zu erfüllen. Das ist es was wir uns wünschen. Das ist es was das Leben will. Das Leben hält nicht an sich selber fest. Es ist eine Bewegung, die den Tod mit einbezieht. Und wie erlösend kann es sein, wenn ein altes, festgehaltenes Unglück endlich sterben darf!